Invasive Neophyten

Invasive Neophyten in Wiesbaden, im Rheingau und Taunus

Einige weitgehend naturbelassene, ökologisch wertvolle und landschaftlich besonders schöne Bachtäler rahmen die Stadt Wiesbaden ein. Die Mehrzahl dieser Bachläufe ist nun von einer teils beginnenden, teils schon überhandnehmenden Invasion von eingeschleppten Pflanzen wie dem Drüsigen Springkraut, dem Sachalinknöterich oder dem Japanischen Staudenknöterich betroffen. Diese Neophyten überwuchern und verdrängen einheimische Pflanzen und können in nur wenigen Jahren die Uferzonen ganzer Bachläufe vereinnahmen. Ein Mahnmahl dafür ist das Wiesbadener Goldsteintal, das fast über den ganzen Verlauf des Goldsteinbachs von Drüsigem Springkraut in dominanten Beständen überwuchert wurde. Ich setzte mich dafür ein, anderen Bachtälern in Wiesbaden und der näheren Umgebung dieses Schicksal zu ersparen und die natürliche Flora und Fauna sowie das schöne Landschaftsbild dort zu erhalten. Hierfür suche ich Partner und Verbündete in der Zivilgesellschaft und bei staatlichen Institutionen.

 

Aktuell: 13.10.2022 – Neue Online-Karte: Problempflanzen gefährden Wiesbadens Naturräume

Die von EcoAid by Manfred Krautter erstellte und hier zugängliche Online-Karte informiert erstmals die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Ausbreitung invasiver Neophyten in den Naturräumen Wiesbadens. Die wichtigsten Ergebnisse des umfassenden Monitoringprogramms sind in der gemeinsam mit dem NABU-Kreisverband Wiesbaden veröffentlichten Pressemitteilung und in einem Hintergrundpapier zusammengefasst. Medien wie der Wiesbadener Kurier vom 15.10.2022, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Rundschau vom 26.10.2022 berichteten.

Tipps zur Nutzung der Online-Karte Invasiver Neophyten in Wiesbaden (V01, 13.10.2022 Copyright: Manfred Krautter). Die Karte lässt sich am besten nutzen indem sie durch Anklicken auf „full screen“ geschaltet wird und dann die Zonen von Interesse per Zoom vergrößert werden. Es werden dann die Fundorte sichtbar (gelb, orange und rot).  Gelb: Erste Einzelvorkommen invasiver Neophyten    Orange: Gruppen invasiver Neophyten bis 100 Pflanzen      Rot: Gruppen invasiver Neophyten mit über 100 Pflanzen. Beim Anklicken der eingetragenen Befallsflächen finden Sie Detailinformationen, meist auch mit Aufnahmen der Funde. Die Karte wird laufend aktualisiert. Schwarze Linien kennzeichnen die Bereiche des bisherigen Monitorings.   Copyright (C) der Karte und der hinterlegten Fotos: Manfred Krautter

Im Sommer 2022 wurden die ökologisch relevantesten Bachtäler und Schutzgebiete in und um Wiesbaden im Rahmen eines umfassenden Monitorings auf Vorkommen invasiver Neophyten hin untersucht. Dieses Monitoring stellt derzeit die vermutlich umfassendeste, aktuellste und detaillierteste Erfassung invasiver Neophyten in diesem Gebiet dar. –  Ziel des EcoAid-Neophyten-Monitorings ist es primär, die Ansiedlung von invasiven Neophyten möglichst frühzeitig zu erkennen und der Etablierung dieser Pflanzen an neuen Standorten vorzubeugen. Weiterhin ermöglicht es, die Standorte und den Grad einer Invasion dieser Pflanzen in ökologisch bedeutenden Bachtälern und Waldgebieten Wiesbadens zu erkennen. Die erfassten Daten wurden in eine – auf Anfrage – online zugängliche Verbreitungskarte übertragen. Erfasst wurden in 2022 vor allem Vorkommen von Drüsigem Springkraut, Sachalinknöterich (Riesenknöterich) und Japanischem Staudenknöterich. Mit einer Erweiterung um weitere Neophyten wie die Nordamerikanische Goldrute, Henrys Geisblatt, Riesenbärklau oder Späte Traubenkirsche wurde begonnen. Wer Interesse an dieser Arbeit hat, kann sie gerne aktiv unterstützen.

Priorisierungempfehlungen für Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen

Anhand  der erfassten Monitoringdaten wurde bewertet, mit welcher Priorität Maßnahmen gegen die Invasion problematischer Neophyten an den einzelnen Fließgewässern ergriffen werden sollten. Hierfür wurde ein bereits vom Landesamt für Umweltschutz Hessen verwendetes Bewertungssystem von EcoAid überarbeitet und auf zwölf Bewertungsparameter erweitert. Diese Bewertungen der Mehrzahl der ökologisch bedeutsamen Bachtäler in Wiesbaden sowie die abgeleiteten Empfehlungen zur Festlegung von Schutzzonen, für Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen können bei EcoAid angefragt werden.

NABU-Arbeitsgruppe „Invasive Neophyten“

Die Arbeitsgruppe zu invasiven Neophyten des NABU Wiesbaden hat am 4. August ihre Arbeit aufgenommen. Ich wurde zum Ansprechpartner des NABU Wiesbaden und zum Leiter dieser AG benannt. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Früherkennung und – in ausgewählten Bereichen – der Eindämmung des Auftretens invasiver Neophyten. Mitmacherinnen und Mitmacher sind herzlich willkommen.

Lippbachtal

  • Auf meine Anfrage hin wurde im Auftrag des Landesamts für Umweltschutz im Juli 2022 ein Gutachten zum vorkommen invasiver Neophyten im Lippbachtal angefertigt, in dem u.a. die Chancen möglilcher Bekämpfungsmaßnahmen bewertet werden.
  • Am 24. Juli 2022 fand ein erster Aktionstag am Lippbach statt, über den auch der Wiesbadener Kurier berichtete. Oberhalb des Feuchtbiotops wurden mehrere Einzelgruppen des Drüsigen Springkrauts entfernt. Am 14. August 2022 erfolgte eine Kontroll-Begehung, bei der kein oder nur geringes Nachwachsen des Springkrauts festgestellt wurde. Dort wo es auftrat, wurde es entfernt.
  • Auf einer separaten Website befnden sich weitere Informationen zum Lippbachtal

Kontakt

NABU Wiesbaden oder neophyten@ecoaid.de

 

Weitere Informationen

Unter folgenden Links finden Sie vertiefende Informationen zu invasiven Arten (für die Funktion und Inhalte dieser Links wird keine Gewähr übernommen):

 

Bildmaterial

Das bereitgestellte Bildmaterial kann – gegen Zusendung eines Belegexempars der Veröffentlichung an neophyten@ecoaid.de –  von Medien kostenlos für Publikationen verwendet werden. Dabei ist „Manfred Krautter“ als Urheber des Fotomaterials anzugeben.

Japanischer Staudenknöterich, blühend

Japanischer Staudenknöterich, blühend

Japanischer Staudenknöterich am Rechtebach

Japanischer Staudenknöterich am Rechtebach

 

Japanischer Staudenknöterich im Goldsteintal

 

 

 

Auch vor der Blüte ist das Drüsige Springkraut leicht an den typischen Blättern und Stielen erkennbar

 

Drüsiges Springkraut im Goldsteintal

Typische Blüten des Drüsigen Springkrauts

Drüsiges Springkraut - Blüten und Samen

 

 

 

Drüsiges Springkraut - Massiver Befall am Goldsteinbach

Drüsiges Springkraut – Massiver Befall am Goldsteinbach

Drüsiges Springkraut mit Uferschäden am Weilburger Bach

Drüsiges Springkraut mit Uferschäden am Weilburger Bach

 

 

 

 

 

 

 

Nordamerikanische Goldrute im Goldsteintal

Nordamerikanische Goldrute im Goldsteintal

Nordamerikanische Goldrute im GoldsteintalNordamerikanische Goldrute